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Im Test - das Solarpanel 10+ von BioLite

Das SolarPanel 10+ finden wir ziemlich interessant, da es relativ klein, leicht und sogar gegen Regen geschützt ist (nach IPX4) - nur die Steckverbindung selbst ist nicht wasserdicht. Mit 10 Watt liefert es auch ordentlich Leistung um allerlei Verbraucher während der Tour mit dem Rad oder zu Fuß unabhängig von einer Steckdose laden zu können. Zumindest solange die Sonne scheint. 

Anders als namhafte Mitbewerber hat es eine integrierte Powerbank mit 3000 mAh, laut BioLite soll das reichen um sein Smartphone 1,5 mal aufzuladen. In diesem Artikel stellen wir Euch das SolarPanel 10+ im Praxistest vor und beschreiben, wie es sich für uns bewährt hat! 

 

Transparenzhinweis

www.rocatronic.de hat uns das Solarpanel 10+ für diesen Test zur Verfügung gestellt, somit handelt es sich um Werbung.

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SolarPanel 10+ von BioLite im Einsatz

Unser erster Eindruck

Wir waren schon etwas länger auf der Suche nach einer mobilen Lademöglichkeit für unsere Smartphones, die Kamera oder die GoPro. Doch auch zum Wandern für mehrtägige Touren benötigten wir eine zuverlässige Lösung. Ein kompaktes Solarpanel in Kombination mit einer extra Powerbank erschien uns somit die sinnvollste Variante zu sein. Entsprechend waren wir auf unseren ersten Test mit dem SolarPanel 10+ während unserer letzten Bikepackingtour im Apennin gespannt! 

Vorteile

Die erste Beschreibung auf der Verpackung, die augenscheinlich hochwertige Verarbeitung und die simple Bedienung des SolarPanel 10+ wirken auf den ersten Blick sehr überzeugend. Auch die integrierte Powerbank finden wir gut, da sie vor allem bei energiehungrigen Verbrauchern sicherstellt, dass der Ladevorgang z.B. durch eine Wolke, nicht unterbrochen wird. Ist sie voll aufgeladen, dann kann man damit auch später selbst ohne Sonnenschein z.B. sein Smartphone aufladen, also genau wie bei einer normalen Powerbank.

Das Gewicht (gewogene 575 g) und das Packmaß (ca. 252 x 210 x 25 mm) sind angesichts der versprochenen Leistung ebenfalls völlig in Ordnung.

Jetzt ist es mit der Sonne und Solarzellen immer so eine Sache. Im Idealfall, also bei klarem Himmel, klarer Luft und perfekt senkrechter Ausrichtung zur Sonne ist der Ertrag selbst bei kleineren Modulen auf dem Papier ganz ordentlich. Das ist übrigens der Bezug (Normwert) bei allen Solarmodulen auf dem Markt. Doch eine Wolke, etwas Schatten, eine zu hohe Temperatur des Moduls, oder ein leicht abweichender Winkel zur Sonne und schon nimmt die theoretisch tolle Leistung erheblich ab. Doch dazu später mehr.

Das Wetter kann man sich bekanntlich nicht aussuchen, doch zumindest kann man versuchen den Anstellwinkel des Solarmoduls zur Sonne für die bestmögliche Leistung ideal zu halten. Dafür hat BioLite eine verblüffend einfache Lösung gefunden, die an die Libelle bei einer Wasserwaage erinnert. Befindet sich der Schatten eines kleinen Punktes exakt in der Mitte, dann ist das Solarmodul rechtwinklig zur Sonne ausgerichtet und liefert die größte Leistung. Ein simpler und variabler Verstellfuß auf der Rückseite des Moduls dient zur optimalen Ausrichtung. 

Wie gut die Stromerzeugung funktioniert wird mit 1 bis 4 weißen LEDs an der integrierten Powerbank angezeigt. Je mehr davon blinken, desto besser ist der Ertrag.  Drückt man den grauen Taster neben den 4 kleinen LEDs, dann sieht man den aktuellen Ladezustand der Powerbank. Auf der Unterseite und ebenfalls an dem integrierten Akku befinden sich zwei Anschlüsse. Über den USB-Anschluss lassen sich beliebige Endverbraucher wie das Smartphone, oder die Kamera per USB laden. Mit dem Mikro-USB Anschluss kann man den integrierten Akku bereits zu Hause an der Steckdose laden. So startet man mit einer geladenen Powerbank auf die Tour. 

Nachteile

Als Nachteil sehen wir dafür das etwas höhere Gewicht des Gesamtmoduls durch die integrierte Powerbank. Sollte diese nach längerer Nutzung irgendwann kaputt gehen, so kann man sie nicht selber tauschen, da alles gekapselt ist. Auch die Kapazität scheint uns mit 3000 mAh recht gering zu sein, um weitere Endverbraucher wie aktuelle Smartphones komplett zu laden. Wären Powerbank und Solarpanel also voneinander getrennt, so ließen sie sich getrennt einsetzen und auch ersetzen, was wir sinnvoller finden. Für unseren Praxistest haben wir deshalb für mehr Flexibilität noch eine separate Powerbank mitgeführt.

Der Praxistest

Während mittlerweile mehrerer Bikepackingtouren, u.a. unsere 2-wöchigen Bikepackingtour durch den Apennin, haben wir das Solarmodul ausgiebig getestet. Wir wollten möglichst autark von der Steckdose sein und uns für die Navigation auf kleinen Pfaden auf unsere Smartphones verlassen. Unterwegs mussten diese daher täglich mindestens einmal komplett geladen werden. Würde das wirklich funktionieren? Wir waren gespannt!

Das Wetter war im August sommerlich trocken, heiß und vor allem sehr sonnig. Also stellten wir gleich am ersten Tag das Solarmodul mittags und perfekt zur Sonne ausgerichtet auf. Alle 4 LED blinkten und versprachen einen maximalen Ertrag. Doch nach nur wenigen Minuten setzte das Solarmodul komplett aus. Weder das angeschlossene Smartphone noch die integrierte Powerbank wurden geladen. Erst nach etwas Überlegung, Internetrecherche und Probieren kamen wir auf die Ursache. Das Modul war in der Sonne zu heiß geworden und schaltete daher komplett ab. Nach längerem Abkühlen im Schatten von etwa einer Stunde funktionierte der Ladevorgang dann wieder - aber auch jetzt nur für ein paar Minuten.

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überhitzt - in der prallen Mittagssonne schaltete sich das Solarmodul schnell ab

Nach ein paar Tagen auf unserer Tour, an denen wir das Solarmodul zu unterschiedlichen Tageszeiten mit unterschiedlichen Sonnenständen und Umgebungstemperaturen einsetzten, hatten wir langsam den Dreh raus, wie sich das Modul am effektivsten nutzen lässt. Solange das Modul relativ kühl bleibt, idealerweise nur etwa 25°C (!), kann man es auch mittags voll in die Sonne legen und die volle Leistung nutzen. Das gelang uns wegen der Sommerhitze aber nicht. Die besten Laderesultate haben wir bei moderaterer Sonneneinstrahlung am Morgen oder am Abend erzielt. Zwar blinkten dann meist nur 2 der 4 LEDs, aber zumindest gab es keine Überhitzungsprobleme und Aussetzer mehr. Ist das Modul einmal überhitzt, so muss es eine ganze Weile abkühlen, bei uns etwa eine Stunde, bevor man es wieder einsetzen kann. Einmal konnten wir das Modul bei recht großer Sonneneinstrahlung (3 von 4 LEDs blinkten)  und etwa 28 °C Lufttemperatur für eine längere Zeit einsetzen. Es blies ein kräftiger Wind und das Solarmodul stand auf einem kalten Stein, aus einem Gebirgsbach. 

 

Ebenfalls gute Ladeergebnisse hatten wir während eines leichten Regens, weil gleichzeitig die Sonne schien und das Modul gekühlt wurde. Das Modul selbst ist wasserdicht (IPX4), nur der USB-Anschluss nicht, also stellten wir das Modul so auf, dass an die Unterseite mit den Anschlüssen kein Wasser kam und konnten trotzdem laden. Zur Sicherheit verschlossen wir zuvor den USB-Anschluss mit der integrierten Gummiabdeckung.

 

Nach mittlerweile gut einem Jahr mit dem SolarPanel 10+ im Outdooreinsatz klappt die Ladung unserer Smartphone und der GoPro-Akkus ganz gut. Man muss jedoch auf ein paar Randbedingungen achten, um den maximalen Ertrag zu erzielen:

  • möglichst 90° Ausrichtung zur Sonne
  • klarer, wolkenloser Himmel
  • gute Kühlung des Solarmoduls (Belüftung, kühler Untergrund); im Sommer sollte man daher eher in den Morgen- und Abendstunden laden statt in der Mittagshitze; im Herbst und Winter funktioniert das Laden einfacher
  • bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hatten wir ebenfalls mit Ladeaussetzern zu kämpfen; außerdem ist die Sonneneinstrahlung im Winter selbst bei perfekter Ausrichtung spürbar geringer als im Sommer und damit sinkt auch die Ladeleistung deutlich
  • Das Laden eines Endgerätes (z.B. Smartphone) mit Sonnenschein geht schneller als wenn man es später nur aus der integrierten Powerbank lädt. Die versprochenen 1,5 Ladungen eines Smartphones haben wir nicht erreicht. Exakte Werte anzugeben fällt uns schwer, da die Ladeergebnisse immer von den äußeren Bedingungen und dem Ladezustand des Smartphone Akkus abhängen. Zudem haben wir meist während unserer Pausen unsere Smartphones abwechselnd geladen und wir versuchten stets, unsere Akkus nicht ganz zu leeren. Beispiel für ein Ladeergebnis: Allein aus der voll geladenen Powerbank des Solarpanels gelang es uns bei einer Umgebungstemperatur von 23°C den Akku eines iPhone XR von 32 auf 66% aufzuladen. Beim nächsten Test wurde der Akku von 46 auf 90% geladen.
  • Der Ladevorgang eines angeschlossenen Endverbrauchers startet erst, wenn die integrierte Powerbank des Solarmoduls zumindest teilweise geladen ist.
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Sonnenschein mit Regen - dank Wasserfestigkeit des Solarmoduls geht das

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Insgesamt sind wir mit dem Solarmodul ganz zufrieden. Es lädt tadellos, die integrierte Powerbank ist dabei sehr praktisch als zusätzlicher Energiespeicher für später oder um kurze Sonnenscheinpausen zu überbrücken. 
  • Die perfekte Ausrichtung zur Sonne ist mit der eingebauten Libelle und dem verstellbaren Metallbügel kinderleicht zu erreichen.
  • hochwertige Verarbeitung, selbst nach 14 Monaten im häufigen Einsatz funktioniert das Solarmodul tadellos
  • wasserdicht nach IPX4, selbst bei etwas Regen kann das Modul bei genügend Licht noch etwas Sonnenenergie nutzen
  • gemessen an der Leistung leicht 
  • klein zu verpacken, es lässt sich zusammenklappen und ist dann kleiner als ein Blatt Papier DIN A4
  • schnell einsetzbar, so lässt es sich auch bei kurzen Pausen während einer Tour schnell aufstellen um die interne Powerbank zu laden
  • größtmögliche Unabhängigkeit von der Steckdose
  • gute Ladeleistung aus der integrierten Powerbank; Bei angeschlossenem Smartphone bemerkten wir bei der Ladegeschwindigkeit keinen Unterschied zum Laden an einer Steckdose.

 

Nachteile

  • Der fehlende Hinweis in der Bedienungsanleitung auf die Sensibilität des Solarmoduls gegen Überhitzung nervt. Ebenso müssten hier Tipps stehen, was man Überhitzung tun soll. 
  • tiefe Temperaturen um den Gefrierpunkt führten ebenfalls zu Ladeaussetzern
  • Für aktuelle Smartphones mit großen Akkus reicht die integrierte Powerbank mit 3000 mAh nicht, um das Smartphone komplett zu laden. 
  • Die integrierte Powerbank lässt sich vom Endkunden nicht selbst austauschen.
  • Die maximal 10 W Leistung des Moduls sehen wir als reinen Laborwert an, der nur unter optimalen (Norm-) Bedingungen erreichbar ist. In der Praxis erreicht man diese Leistung kaum. Entsprechend länger als angegeben dauert es daher auch, um die integrierte Powerbank voll zu laden. 

Unser Fazit

Wer auf der Suche nach einem guten Solarpanel für unterwegs ist, egal ob mit dem Rad oder zu Fuß und wer in erster Linie kleinere Verbraucher wie sein Smartphone oder die Kamera laden möchte, der ist mit dem SolarPanel 10+ gut beraten. Für uns war die Leistung um täglich 1-2 Smartphone Akkus zu laden gerade noch ausreichend. Die kleinere 5 Watt Version hätte uns sicher nicht gereicht und noch größere Module von anderen Anbietern wären uns für den Transport zu sperrig gewesen.

Trotz der an sich sehr simplen Anwendung ist etwas Übung nötig, um die optimale Ladeleistung zu erreichen. Mit den kühlen Temperaturen im Herbst und Winter funktionierte die Ladung jedenfalls deutlich besser. Je besser das Solarmodul gekühlt wird, desto mehr Ladeleistung konnten wir erzielen. Manchmal haben wir das Solarmodul bewusst nicht 90 Grad zur Sonne ausgerichtet, um eine Überhitzung zu vermeiden. So konnten wir über einen Tag gesehen mehr Strom erzeugen als bei perfekter Ausrichtung, weil es keine Ausfallzeiten durch Überhitzung gab. 

Auch die robuste Bauweise spricht uns an. Nach mittlerweile unzähligen Einsätzen zeigt das Modul bis auf ein paar normale Gebrauchsspuren durch den Transport und eine Luftblase an dem "Gelenk" - die Stelle wo die zwei Teile des Solarmoduls zusammengeklappt werden - keinen Verschleiss.

Mit einem UVP von 149,95 € ist das Modul nicht gerade preiswert, doch die gute Verarbeitung und simple Bedienung haben uns überzeugt.

 

Wir werden das Solarmodul jedenfalls weiterhin einsetzen und diesen Post aktualisieren, sollten wir etwas Neues feststellen. 

 

Herstellernachweis und weitere Infos: https://eu.bioliteenergy.com/products/solarpanel-10-plus 

 

Wer mit dem Fahrrad auf Tour geht und Strom über den Nabendynamo erzeugt, der findet hier unseren ausführlichen Praxistest des USB-Ladegeräts Plug5 Pure der Firma Cinq.

Bestellung des Solarmoduls

Die Solarpanel von BioLite sind über www.rocatronic.de erhältlich. Der UVP beträgt 149,95 € (Stand April 2020). Wir erhalten übrigens keine Provision, wenn ihr über diesen Link bestellt, daher freuen wir uns, wenn ihr uns als Dankeschön auf YouTube, Instagram, Pinterest oder Facebook folgt!

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Lieferumfang des SolarPanel 10+

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