KAT Bike E-njoy

Die international bekannte Region der Kitzbüheler Alpen im Bundesland Tirol mit ihren klaren Seen und Bächen, breiten Tälern, grünen Wiesen bis hin zu imposanten Gebirgsstöcken ist von München aus sowohl mit dem Zug als auch per PKW in rund zwei Stunden zu erreichen. Die meisten denken dabei vermutlich an Skirennen im Winter sowie exklusiven Skiurlaub. Doch die Region rund um die bekannten Urlaubsorte wie Kitzbühel oder Sankt Johann hat viel mehr zu bieten. Erst 2017 wurde mit dem KAT Bike, dem Kitzbüheler Alpen Trail, eine ausgeschilderte MTB-Route eingerichtet, die in drei Etappen durch die schönsten Ecken dieser Region führt. Je nach eigenem sportlichen Anspruch stehen zwei unterschiedliche Strecken zur Wahl, der technisch anspruchsvollere KAT Bike Sport+ und der einfachere KAT Bike E-njoy. Landschaftlich schön sollen beide Strecken gleichermaßen sein. Wir haben an einem verlängerten Wochenende Anfang Juni den KAT Bike E-njoy ausprobiert und waren begeistert!

Transparenzhinweis

Wir fuhren den KAT Bike E-njoy auf Einladung der Kitzbüheler Alpen Marketing GmbH, die Bikes wurden uns von Specialized Germany GmbH für die Tour zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an dieser Stelle!

Blick auf das Kaisergebirge
Blick auf das Kaisergebirge

Was ist der KAT Bike?

Ausgewiesene MTB-Strecken gibt es inzwischen viele, doch was macht den KAT Bike so besonders? Für uns stechen vier Merkmale hervor:

  1. Eine sehr gut beschilderte Wegführung samt kostenloser GPX-Tracks: Es stehen vom KAT Bike zwei unterschiedliche Strecken zur Auswahl. Für sportlich ambitionierte Mountainbiker gibt es den KAT Bike Sport+, der fahrtechnisch und konditionell höhere Ansprüche stellt. Der technisch einfachere KAT Bike E-njoy richtet sich an alle sportlichen Radler, die gerne das Bergpanorama genießen und für die eine gelungene MTB-Tour auch ohne Hike-a-Bike-Passagen oder knifflige Trail-Abfahrten auskommen darf. Außerdem ist die E-njoy-Variante explizit auch für E-MTBs freigegeben. Da sich die Strecken in Teilen überschneiden, lassen sie sich bei Bedarf sogar kombinieren. (Die GPX-Daten findet Ihr am Ende dieses Artikels.)
  2. GepäcktransportBeide Varianten des KAT Bikes bieten den Luxus eines Gepäcktransports von einer schönen Unterkunft zur nächsten an. Man lädt sich im Prinzip nur noch die Karte aufs Navi und kann mit leichtem Tagesrucksack die Tour genießen. 
  3. Tolle Übernachtungen mit HalbpensionEin opulentes Frühstück sowie Abendessen in den Gasthöfen bzw. Hotels sind auch dabei.
  4. Sowie die einfache An- und Abreise per Bahn.

Wir haben uns für den KAT Bike E-njoy entschieden, mit 164 km Länge und 3.860 Höhenmetern. Sein offizieller Startpunkt ist der kleine Wallfahrtsort Mariastein. Dorthin gelangt man am bequemsten mit dem eigenen PKW, oder per Taxi vom Bahnhof in Wörgl. Nachdem das Wetter an unserem Wochenende prima war und wir die Tour möglichst ohne weitere Transfers starten wollten, stiegen wir bereits in Kufstein aus dem Zug, gönnten uns im Zentrum einen frühen Cappuccino und fuhren die ersten paar Kilometer auf dem Inntalradweg und anschließend auf einer Nebenstraße nach Mariastein. Dort konnten wir unser Gepäck abgeben, was sich für uns recht ungewohnt anfühlte. Wir waren gespannt auf den Tag, die erste Etappe konnte starten!

Etappe 1: Mariastein - Windautal

Nach einem kurzen Anstieg auf einen Hügel mit schönen Ausblicken auf das Inntal und die umgebenden Berge folgte eine flotte Abfahrt nach Wörgl, wo wir uns ein zweites Frühstück in einem Café gönnten. Es folgte ein überwiegend asphaltierter, gut ausgebauter Radweg im Tal, entlang der Brixentaler Ache. Zahlreiche schattige Rastplätze luden zum Verweilen ein, doch wir fuhren weiter, denn inzwischen war es bereits Mittag. Kurz nach Hopfgarten im Brixental begann der erste längere Anstieg der Tour. Über gut fahrbare, zum Teil auch steile Schotterstraßen verlief die Route ab dort bergauf und bergab durch Wälder und über Almen in die Kelchsau, einem schönen und ruhigen Seitental. Wir genossen die Ruhe abseits des belebten Radwegs im Tal und die Ausblicke auf die Berge ringsum. Während wir an friedlich grasenden Kühen vorbeifuhren und beinahe die Zeit vergaßen, erinnerten uns die dichter werdenden Quellwolken am Himmel daran, dass unser Etappenziel noch etlich Kilometer entfernt war und wir weiterfahren sollten.  

Unsere erste Unterkunft, das Gasthaus Steinberg, im idyllischen Windautal, erreichten wir am späten Nachmittag. Kurz vor der Ankunft erwischte uns dann doch der erste Regenschauer der Tour. Der Laune tat das aber keinen Abbruch, fast im Gegenteil, denn schließlich warteten eine heiße Dusche und ein leckeres Abendessen auf uns. Wir blickten vom Balkon unseres Zimmers auf die grünen Wälder, die nahen Berge und genossen die friedliche Abendstimmung. Die Hektik des Alltags erschien uns hier schon ziemlich fern, so fühlt sich Urlaub an.

Übersichtskarte - Etappe 1

Etappe 2: Windautal - Oberndorf

Bereits früh am nächsten Morgen blitzte die Sonne zwischen den Berggipfeln zu uns herab ins Tal. Der Himmel war tiefblau und fast wolkenlos, als wir uns um 9 Uhr nach einem ausgiebigen Frühstück wieder in die Sättel schwangen. Die heutige Etappe führte uns zunächst flott bergab durch das Windautal nach Westendorf und weiter bis Brixen im Thale. Dort begann der einzige größere Anstieg des Tages. Die breite Fortststraße wurde immer steiler und führte schließlich im Wald entlang der Berghänge in Serpentinen hinauf bis zum höchsten Punkt der Tour, der bewirtschafteten Wiegalm, auf gut 1500 m Höhe. Hier begann ein echtes Highlight der Etappe, der rund 3 km lange Wiegalmtrail, der stellenweise den Schwierigkeitsgrad S2 aufwies. Der Trail hatte unserer Fahrtechnik sowie den Bremsen der Bikes einiges abverlangt, doch mit einem Grinsen im Gesicht standen wir schließlich unten im Tal. Mit unserem sonst üblichen Reisegepäck am Bike hätten wir sicher einen Teil schieben müssen.

Den restlichen Tag ließen wir uns wieder viel Zeit um die Landschaft zu genießen, machten einen Caféstopp in Kirchberg, genossen den strahlenden Sonnenschein und die schöne Strecke. Später als gedacht erreichten wir schließlich unser Tagesziel in Oberndorf, am Fuße des Kitzbüheler Horns. Das Hotel Penzinghof bot mit seiner Lage einen einmalig schönen Blick auf das in der Abendsonne leuchtende, zum Teil noch schneebedeckte Kaisergebirge. Unsere Bikes konnten wir sicher in einem abgesperrten Raum in der Tiefgarage abstellen, unser Gepäck stand  auch schon bereit und wir freuten uns auf das Abendessen.

Übersichtskarte - Etappe 2

Etappe 3: Oberndorf - Fieberbrunn

So lecker wie das gestrige Abendessen gewesen war, so bombastisch war auch das Frühstücksbuffet am kommenden Morgen. Wir stärkten uns für die dritte Etappe nach Fieberbrunn und starteten wieder mit einem Blick auf das prächtige Kaisergebirge. Abwechslungs- und aussichtsreich verlief die Strecke hügelig und in vielen Schleifen durch das Tal sowie entlang der Berghänge, bis es nach einigen Kilometern wieder steiler bergauf zur bewirtschafteten Angerlalm ging.

Heute zeigten sich schon früher am Tag etliche Schleierwolken und verdeckten zunehmend die Sonne, so dass wir zügig weiterfuhren, denn für den Nachmittag waren vereinzelte Gewitter vorhergesagt. In Waidring fing es dann leicht an zu regnen, woraufhin wir dort eine Pause in einem Café einlegten. Der Himmel war noch immer recht dunkel und es tröpfelte, doch bis zum Tagesziel in Fieberbrunn lagen noch etliche Kilometer vor uns. Wir fuhren weiter und erreichten bald den sehr schön gelegenen Pillersee. Doch die Wolken blieben dicht und immer wieder regnete es leicht, so dass wir auf den restlichen Kilometern vom an sich klasse Panorama nicht allzu viel mitbekamen. Dafür war auf der Strecke wenig los und wir kamen flott voran, bis wir in Fieberbrunn das Hotel Alte Post und damit das Ende des KAT Bikes erreichten. 

Übersichtskarte - Etappe 3

Unser Fazit

Welcher Eindruck bleibt nach den vier Tagen in Tirol und auf dem KAT Bike bei uns zurück? Auch wenn diese Region touristisch sehr gut erschlossen ist und hier entsprechend viel los ist, so sind wir von der Tour begeistert. Die Kombination aus schöner Landschaft, bester Infrastruktur aus Bahnanbindung, bewirtschafteten Hütten, vielfältigen Einkehrmöglichkeiten im Tal, sowie den sehr guten Unterkünften entlang der Strecke, leckerem Essen und dem Luxus des Gepäcktransports ist kaum zu toppen. Alle Unterkünfte bieten sichere Fahrrad-Abstellplätze an, inklusive Lademöglichkeiten für E-Bikes.

Sollte das Wetter wirklich einmal nicht mitspielen, so besteht immer die Möglichkeit auf den asphaltierten Radwegen durch die Täler schnell und sicher die nächste Unterkunft zu erreichen.

Technisch gesehen empfanden wir die Tour als einfach, nur der Wiegalmtrail ist anspruchsvoller. Dieser lässt sich bei Bedarf aber auch auf einer Forststraße umfahren oder man schiebt das Rad auf ein paar kurzen Steilstücken bergab. Konditionell ist die Route durchaus fordernd, gerade die vielen steilen Passagen kosten ordentlich Kraft. Grundsätzlich eignet sich für den KAT Bike E-njoy jedes gute MTB-Hardtail, egal ob mit oder ohne E-Rückenwind.

Erst auf der selbstgeplanten Rückfahrt von Fieberbrunn nach Kufstein erlebten wir einen weiteren Vorteil einer offiziellen Bikeroute: ein Teilstück eines Radwegs entlang des Kaisergebirges in Richtung Inntal verläuft über Privatgrund und ist seit diesem Jahr (2023) leider gesperrt. Dies erfuhren wir im Gespräch mit einer Einheimischen. So war ein Umweg über die stark befahrene Bundesstraße nötig. Auf der Route des KAT Bikes ist man vor solch unliebsamen Überraschungen sicher, denn alle diese Wege sind legal mit dem Rad befahrbar. Eines steht für uns jedenfalls fest, Tirol wir kommen wieder!

Steckbrief der Etappen und GPX-Daten

Die aktuellen GPX-Tracks der einzelnen Etappen des KAT Bikes findet Ihr auf der Webseite der Kitzbüheler Alpen:

https://www.kitzbueheler-alpen.com/de/kat-bike/der-weg/etappen.html *

 

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Unsere Bikes für die Tour

Im Frühjahr 2023 hat Specialized das neue Turbo Tero X auf den Markt gebracht, ein sog. SUV-E-Bike. Es soll sich an alle richten, um damit während der Woche bequem in die Arbeit zu pendeln, die Einkäufe zu transportieren und um damit in der Freizeit im Gelände unterwegs zu sein. Entsprechend ist das Fahrrad mit Schutzblechen und einem Gepäckträger für Radtaschen ausgestattet. Es hat eine hochwertige Beleuchtung, kann einen Kinderanhänger ziehen und sogar ein Pizzarack - ein zusätzlicher Gepäckträger zur Montage vor dem Steuerrohr - lässt sich nachrüsten. Trotzdem will es ein vollwertiges MTB-Fully für den Traileinsatz sein. 

Unseren persönlichen Eindruck nach dem Einsatz auf dem KAT Bike E-njoy gibt's im Video: